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Menschliches Führen zwischen authentisch und Rolle spielen

Menschliches Führen zwischen authentisch und Rolle – Podcast Folge #044

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Führen Sie authentisch? Sind Sie sich ihrer Rolle bewusst? Verstellen Sie sich manchmal, weil es erwartet wird? Erfahren Sie, welche Impulse es zu Ihrem Rollenverhalten als Führungskraft geben kann. Hören Sie, wie anspruchsvoll es ist, zwischen Rolle ausfüllen und authentisch sein, zu wählen.

Menschliches Leadership – zwischen authentisch sein und Rolle ausfüllen

Wir kommen zur dritten Dimension wie man menschliches Leadership verstehen und anwenden kann.

Wir praktizieren menschliches Führen in dem wir die richtige Dosis Lokomotion und Kohäsion verwenden, in dem wir die angemessene Distanz oder Nähe zu unserem Mitarbeiter praktizieren und uns heute nun vor Augen – hier natürlich vor Ohren – führen, was es auf sich hat den Spannungsbogen zwischen authentisch sein und Rolle spielen zu kennen.

Herzlich willkommen zu meinen Podcast „Führungskraft für Führungskräfte“. Ich bin Stefan Schulik, Führungstrainer, Seminarleiter und Interims-Abteilungsleiter in verschiedenen Firmen. Mein Wunsch ist es, Menschen für die anspruchsvolle Aufgabe als Führungskraft zu begeistern, befähigen und beweisen, dass das gar nicht soo schwierig ist. Führen ist erlernbar, ohne ein Studium der Psychologie absolviert zu haben, ohne Personalmanagement und Führungskompetenz mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben.

„Rolle spielen“ heißt nicht automatisch „nicht authentisch“ zu sein

Gerne komme ich auf meine Begegnung mit den Studenten zurück. Sie erinnern sich – sie hatten mich als Führungsexperte zu ihrer Vorlesung der anderen Art – einem „Walk & Talk“ an die Hochschule in Konstanz eingeladen. Im Podcast 041 habe ich darüber schon berichtet.

Und genau genommen sind sie auch Schuld, dass ich dieses Thema hier im Podcast in der Art behandle.
Ich freue mich immer sehr, wenn junge Menschen lernen wollen, wie Mitarbeiterführung funktionieren kann, welche Führungs-Werkzeuge man dazu braucht und welche Methoden sich in der Praxis bewährt haben. Und abgesehen davon schadet es uns als „alte Hasen“ auch nichts, von Zeit zu Zeit unsere Führungssinne zu schärfen. Manchmal stupfen diese im Alltagsgeschäft ab oder man aktiviert sie einfach aufgrund des Trubels oder so manchem Hamsterrad nicht.

Als wir beim Walk & Talk am Theater ankamen, war das die beste Gelegenheit über die Dimension „eine Rolle spielen“ zu reden. Als Schauspieler ist man dann besonders erfolgreich, wenn man diese Fähigkeit hat – eine Rolle zu spielen. Insbesondere, wenn das dann auch so präsentiert wird, dass man ihr/ihm das abnimmt, was er zu spielen hat. Umgekehrt gedacht ist das ja dann fatal, wenn er/sie so gar nichts von seinen Ansichten preisgibt, sondern nur überzeugt in die vorgegebene Rolle schlüpft. Da kann man gerne unterschiedlicher Meinung sein. Wenn Marie-Luise Marjan alias „Mutter Beimer“ in der Lindenstraße über 30 Jahre diese Rolle spielte oder Bruce Willis als Actionheld in „Stirb langsam“ über die Kinoleinwand flimmert, vermutet man schnell, dass der eigentliche Charakter mit der Rolle eine hohe Deckung aufweist. Egal wie, auch Führungskräfte spielen eine Rolle – eine? Ich sage: mehrere.

Wir haben mehrere Rollen drauf

Wenn wir „Rolle spielen“ in „Rolle wechseln“ austauschen, dann wird das präziser. Das kennen wir aus der Funktionsbeschreibung einer Führungskraft. Sie soll Leader sein – um das geht es hier ja im Podcast – Sie soll auch Coach und Berater sein. Auch als Führungskraft Experte und Manager bis hin zum Menschenentwickler.

Das sind alles sehr unterschiedliche Herausforderungen. Diese dann zu paaren mit dem Wunsch von Mitarbeitern: „Mein Chef sollte authentisch sein“ ist die Quadratur des Kreises.

Wir sehen schon mal, dass eine Pauschalierung uns nicht weiter hilft. Eine differenzierte Betrachtung ist durchaus berechtigt und meiner Meinung nach dringend notwendig.

Wir konzentrieren uns mal nicht auf andere, sondern auf uns selbst. Schon hier wird klar:

Wir verhalten uns nicht immer gleich

Wir sind damit erst mal nicht authentisch! Oder?

Ich mag es nicht, wenn wir entweder/oder bzw. schwarz oder weiß sagen. Es gibt in dieser Dimension „sowohl als auch“ und eine Grauzone. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Die Kunst ist es nun, im täglichen Doing in diesen schwieriger Balanceakt zu entscheiden, in welchen Situationen es sinnvoller ist authentisch zu sein oder aber eine Rolle zu spielen.

Zum einen wird die Führungskraft in eine Rolle gezwängt, da ihr gegenüber von vornherein gewisse Erwartungshaltungen bestehen. Zum anderen möchte eine menschliche Führungskraft authentisch sein oder zumindest wirken, um den Mitarbeitern als menschliche Führungskraft begegnen zu können.

Schon damit wird aufgezeigt, dass eine Rolle nicht gleich eine Rolle im Sinne von „unauthentisch wirken“ ist und dass eine Rolle sogar authentisch wirken kann.

Übung: Bester Freund wird beschimpft

Als Gedankenübung nehmen wir eine Situation, die wir alle schon mal erlebt haben – dazu müssen wir keine Führungskraft sein.

Stellen Sie sich vor:

„Jemand verhält sich gegenüber ihrem besten Freund / ihrer besten Freundin wirklich unfair, unmöglich, sogar unmenschlich – ihr Freund wird unberechtigt beschimpft.

Wie reagieren Sie? … Sie wissen, was Sie tun würden? Was sagen Sie? Sie haben eine passende Reaktion parat?

Wie reagieren Sie aber, wenn dieser Jemand …

  • Ihr Kumpel ist?
  • Ihre in die Jahre gekommene Tante?
  • Ihr autoritärer Chef?

Ich will ihnen nichts unterstellen, aber Sie werden nicht in allen drei Fällen identisch reagieren. Ihr Verhalten wird anders ausfallen. Sind Sie dann – lt. ihrer eigenen Definition – noch authentisch. Sind Sie lt. der Definition des Außenstehenden – der das gerade mitbekommen hat – noch authentisch?

Verzeihen Sie ihrem guten Kumpel sein Verhalten und sagen sich, dass er es doch gar nicht so gemeint hat – ich kenne ihn. Oder gehen Sie bei ihm in den verbalen Frontalangriff, stellen ihn zur Rede, sprechen sein kritisches Verhalten ganz offen an, weil Sie ansonsten ein vertrauensvolles, ehrliches Verhältnis haben und ihm alles sagen können.

Ignorieren Sie die Untat von Ihrer Tante, weil das sowieso nichts bringt. Die Tante ändert sich sowieso nicht mehr. Sie halten den Mund, weil Sie es mit ihr nicht verscherzen wollen. Vielleicht ist sie ihr sonst gut funktionierender finanzieller Sponsor. Unter Umständen bitten Sie nicht die Tante sondern ihren Freund/die Freundin um Nachsicht. Sie solle sich das nicht allzu sehr zu Herzen nehmen.

Halten Sie den Mund, weil ihr Chef Sie sonst anderweitig plagen kann? Oder plustern Sie sich auf, um endlich mal Position zu beziehen, weil ihr Chef auch was falsch gemacht hat und das nicht ohne Konsequenzen bleiben darf – wie er das selbst oft fordert.

Sie können das für sich beantworten. Mir reicht es, wenn Sie mir zustimmen, dass es darauf ankommt.

Rollenverhalten ist ganz normal

Führungstechnisch kann ich es schön formulieren:
Sie reagieren „zielgruppenspezifisch/zielpersonengerecht“
Sie reagieren also passend zum Gegenüber.
Ich sage nur: Rolle vs. authentisch

Wir gehen weiter – ich bringe einen nächsten Impuls, der aufzeigt, wie so mancher Wechsel in ihrer Rolle stattfindet – ggf. geht dieser nicht mit Ihrer Authentizität konform.

Haben Sie einen Partner an ihrer Seite, sind Sie verheiratet, füllen Sie die Rolle des Ehemanns, der Ehefrau aus?
Sind Sie ehrenamtlich als Vereinsmitglied als Kassenwart oder im Organisationsteam tätig?

Sie sind Wanderführer einer großen Gruppe oder Mitspieler im Volleyball.

Wie spielen doch überall eine Rolle – mal bewusst mal unbewusst, mal freiwillig, mal werden wir in eine Rolle hineinbefördert.

An dieser Stelle empfehle ich Ihnen meine Podcastfolge 010 anzuhören.

Da geht es ausschließlich um die Frage was authentisch sein als Führungskraft heißt. Hören Sie mal rein. Hier finden Sie auch die 4 Stufen der persönlichen Entwicklung, die ebenfalls aufzeigen, dass die Dimension „Rolle spielen und authentisch sein“ keine Gegensätze sein müssen – ganz im Gegenteil.

Noch ein Beispiel will ich anführen. Dazu verweise ich auf meine Podcastfolge 008, die da heißt: „Kritisieren von Mitarbeitern“.

Das ist ein klassisches Führungsthema. In dem benannten Podcast zeige ich Ihnen ein Phasenschema auf, welches wenigen Führungskräften bekannt ist und von noch weniger Führungskräften angewandt wird.

Warum?
Weil sie sich in dieser Rolle des „Kritiker“ oft überhaupt nicht wohlfühlen. Sie müssen Dinge tun, die einstudiert sind, wo jeder der 7 Punkte Schritt für Schritt umzusetzen ist, um das richtige Ergebnis zu produzieren. Das ist fast schon wie ein kleines Drehbuch oder eine Regie-Anweisung.

Im Seminar mit dem gleichen Titel wie diese Podcast-Reihe – FührungsKRAFT für Führungskräfte üben die Seminarteilnehmer das ganz konkret. Der notorische Zuspätkommen, der Falschparker, der Meckerer, … – einfach Beispiele aus deren Führungspraxis.

Und jetzt kommt’s: Da schlüpfen Sie ganz bewusst in eine neue Rolle. Unangenehm, Sie sind nicht Sie selbst, Sie sind nicht ganz authentisch, Sie kommen sich sogar anfangs etwas „blöd“ vor.

Wenn das Kritikgespräch aber wirken soll, wenn das Kritikgespräch eine Verhaltensänderung beim Mitarbeiter bewirken soll, dann müssen Sie das so machen.

Und je öfter sie das Kritikgespräch in dieser Art führen, um so sicherer werden Sie. Es wird ein „normaler“ Teil ihrer Führungsarbeit – ganz echt und authentisch.

Zusammenfassung:

Meine Learnings als Führungstrainer aus diesem Podcast fasse ich kurz zusammen:

  • Verstellen Sie sich nicht, seien Sie Sie selbst.
  • Wir schlüpfen ständig in verschiedene Rollen
    Ich zum Beispiel bin Seminarleiter und Führungstrainer, Ehemann und Vater von drei Kinder. Ich bin Gemeindevorsteher einer Kirchengemeinde und Dozent an der DHBW VS in mehreren Wirtschafts-Studiengängen. Sie können sich gut vorstellen, dass ich hier sehr viele und unterschiedliche Rollen inne habe und trotzdem bleibe ich, Stefan Schulik, meinen Überzeugungen, Absichten und Werten treu.
  • Es ist die Kunst einer guten Führungskraft, die Balance zwischen Rolle und authentisch sein, zu finden – je nach Gegenüber und Situation.
  • Gehen Sie auch mal neue Wege, um als Führungskraft noch erfolgreicher zu werden.

Schön, dass Sie hier mit dabei sind. Empfehlen Sie meine Podcasts weiter – an Freunde, an andere Führungskräfte, die was lernen möchten. Und wenn Sie Fragen rund um das Thema Mitarbeiterführung haben, schicken Sie mir einfach eine Nachricht an stefan.schulik@schulik-management.de Gerne helfe ich mit.

Es grüßt Sie
Ihr Stefan Schulik

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