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Keine Zeit als Führungskraft

Keine Zeit als Führungskraft – Podcast Folge #079

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Ich habe keine Zeit“ ist vielfach eine akzeptierte Lüge und ein narkotisierender Selbstbetrug.

Wir hetzen Tag für Tag wie aufgescheuchte Hühner durch die Zeit. Diese Haltung haftet an uns wie ein gut geklebtes Etikett an einer Flasche. Und nicht selten ist es leider nur der Ausfluss unserer eigenen Bequemlichkeit – oder auch der eigenen Angst, positive Veränderung zu wollen. Gehen Sie raus aus dieser Zeit-Falle.

Zeitmanagement - Ich habe keine Zeit als Führungskraft

Ist es schon wieder so weit. Das Jahr hat kaum begonnen, schon wieder stöhnen wir über so vieles. Und die Aussage „Ich habe keine Zeit“ kommt uns öfters über die Lippen als uns lieb ist.

Diese allgemeine Floskel hat es in sich. Sie bringt zum Ausdruck, dass wir gestresst, in Hetze sind, und im Hamsterrad stecken. Es herrscht Druck von außen. Wir haben mehr auf dem Arbeitstisch liegen als wir abarbeiten können. Wir stecken in der berühmten Zeitfalle. Wie ein schwerer Schraubstock an unserer Brust spüren wir, wie die Schaubstockbacken kontinuierlich stärker und fester uns den Atem rauben.

Und wenn ich diesen Satz höre, weiß ich, dass ich es mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Menschen zu tun habe, der gestresst ist – negativ gestresst. Er ist Getriebener von den unermüdlichen Sekundenschlägen, von den zerrinnenden Minuten und oft ineffizienten Stunden.
Es ist eine der gängigsten Ausreden unserer Zeit. Man argumentiert mit dem Beruf, der Familie und anderen Verpflichtungen, die scheinbar eine Vorrangstellung innehaben. Vielleicht ist es auch nur eine Ausrede.

„Ich habe keine Zeit“ ist eine Lüge und Selbstbetrug

„Ich habe keine Zeit“ ist vielfach eine akzeptierte Lüge und ein narkotisierender Selbstbetrug. Da ist auch was Wahres dran, weil wir alle wissen, wie es ist, keine Zeit zu haben. Wir hetzen Tag für Tag wie aufgescheuchte Hühner durch „die Zeit“. Diese Haltung haftet an uns wie ein gut geklebtes Etikett an einer Flasche. Und nicht selten ist es leider nur der Ausfluss unserer eigenen Bequemlichkeit – oder auch der eigenen Angst, positive Veränderung zu wollen. Denn wir wollen in den alten Regeln verweilen, anstatt neue selbst für uns zu gestalten. Wir verharren wie ein Kaninchen vor der Zeit-Schlange und wissen, dass sie unbarmherzig zubeißen wird.

Dieser Satz richtet aber nicht nur beim Empfänger etwas an. Es macht was mit uns selbst. Je öfter wir das von uns geben, umso mehr glauben wir das selbst. Wir steuern so auch unbewusst unsere Gedanken. Die Negativ-Spirale dreht sich unaufhaltsam. Im schlimmsten Fall steht der Burn-out vor der eigenen Türe.

Dabei ist dem Satz „ Ich habe keine Zeit“ etwas Gutes abzuringen – wenn man will.

Nämlich die Tatsache, dass das, was wir ihm sagen wollen, das was er jetzt auch noch tun sollte, nicht so wichtig ist – nicht so wichtig für ihn – wenn wir von unserem Gesprächspartnern hören: Ich habe keine Zeit“. Der Mensch hat sogar die Unterscheidung getroffen, dass das was er gerade macht, nicht ändern will oder kann.

Also wenn jemand ganz bewusst sagt: „Ich habe keine Zeit“, dann erwidere ich das mit der Aussage: Habe ich Sie richtig verstanden? Wollen Sie mir sagen: „Ich habe keine Priorität.

Das gefällt mir, das will ich nochmals rausstellen:

  • Ich habe keine Zeit heißt nichts anderes als
  • Ich habe keine Priorität“ für das was jetzt kommt.

Das steckt Potential in dieser Aussagen. Diese Markierung mit Priorität gibt einem die Gelegenheit, sich zu überprüfen.

Stellen wir Führungskräfte diese Aussage mal ins andere Licht. Wir würden diese Aussage tätigen – ganz bewusst und deutlich artikuliert.

Dann schafft sie eine Chance, mal einen Schritt zurück zu machen – die aktuelle Situation mit etwas Abstand kritisch zu analysieren. Sich die Frage zu stellen: Ist das wirklich so wichtig, hat das ernsthaft so eine hohe Priorität. Wohl aus der Frosch-Perspektive schon – aber mit Abstand aus der Adlerperspektive – immer noch?

Vielleicht – vielleicht auch nicht. Aber wir haben etwas Entscheidendes gemacht. Kurz durchatmen, kurz nachdenken.

  • Es geht nicht darum, Zeit zu haben.
  • Es geht darum, sich Zeit zu nehmen.

Sich der Prioritäten bewusst machen, sich erst mal wieder einen Überblick verschaffen, sich die übergeordneten Ziele klar machen, die Sinnhaftigkeit seines aktuellen Tuns zu hinterfragen. Für Führungskräfte ein „Muss“ – sich solche Gedanken zu machen.

Unter Umständen müssen erst mal Prioritäten ermittelt werden, weil es sie gar nicht gibt – zu mindestens nicht offensichtlich.

Ich kenne die Formulierungen von Vorgesetzten, von den Chefs. Sie lauten ungefähr so:

  • „Sofort“,
  • „asap“ – as soon as possible,
  • „gestern“, „Prio 0“,
  • „Das ist jetzt sehr wichtig“,
  • „Das hat oberste Prio“

Was will ich damit sagen?

Wenn Ihnen dieser Satz „Ich habe keine Zeit“ über die Lippen kommt, haben Sie sich als Führungskraft schon hoffentlich mit der Frage der Priorisierung beschäftigt. Sie senden das klare Signal, ich bin gut organisiert, habe die Dinge im Blick, ich kann Dringendes von Wichtigen unterscheiden. Es ist meine Art „Nein“ zu sagen. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche.

Seneca – ein römischer Politiker und Philosoph, der im Jahre 65 nach Christus, gestorben ist – sagte einmal:

„Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

Zeit ist nicht nur ein Begriff der Dauer, Zeit bedeutet auch Ruhe, Geduld und souveräne Gelassenheit, mit ihr recht umzugehen.

Schon im Podcast Nr. 030 habe ich solche Zeitmanagement-Tipps zum Besten gegeben. Hören Sie mal (wieder) rein.

Das gilt auch für das beste Zeitmanagement-Wort im Podcast Nr. 031
Hier ging es um Tipps, wie Sie richtig „Nein sagen“ können.

Wer am Morgen eine Stunde verliert, muss ihr den ganzen Tag nachlaufen. Josef Konrad Scheuber. (Schweizer römisch-katholischer Geistlicher und Jugend- und Volksschriftsteller)

Also meine Wahrheit – für mich – heißt:

Ich habe genug Zeit. Ich bin da, hier und jetzt. Diese wertvolle Zeit gilt es richtig zu nützen. Sie muss sinnerfüllt sein, sie ist nicht vom Mangel geprägt, sondern von dem Leitsatz:

Nicht nur die Dinge richtig tun, sondern die richtigen Dinge tun.

Und da ist es wieder – die Kunst, die richtigen Prioritäten zu setzen und die übergeordneten Ziele im Hinterkopf behalten.

Wir sind „in“ der Zeit, sind wir da, sind präsent, sind achtsam – für unsere Mitarbeiter, um sie zu Erfolg kommen lassen, für unsere Kollegen, um das Zusammenspiel über Abteilungsgrenzen hinweg gekonnt zu praktizieren, für unsere Chefs, um aussagefähig, entscheidungsfreudig und zielstrebig zu sein.

Apropos „präsent“ – das hat auch was mit Zeitformen zu tun. Wer präsent ist, hängt nicht in der Vergangenheit herum – „hätte ich“, „wäre ich“ oder denkt nur über die Zukunft nach. „Sollte ich“ „Was wäre, wenn …“ „ sondern ist im „Präsens“ – dann ist die Zeit ein Präsent – ein Geschenk für Sie.

„Ich habe keine Zeit“ ist keine Tatsache, sondern eine Entscheidung.

Und das sollten Führungskräfte drauf haben – Entscheidungen treffen.
Podcast Nr. 005 zeigt das auch nochmals sehr eindrücklich.

Ja, auch ich habe mal Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen. Ich weiß nicht, welches Schluss-Zitat ich nehmen soll. Deshalb entscheide ich, mit zwei Zitaten diesen Podcast zu schließen:

Das erste ist anscheinend von Jean Luc Picard – er ist interessanterweise die Figur als Kapitän des Raumschiffes in der Star-Trek-Reihe, wo es um Zukunft geht.

„Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich […] sind wir alle nur sterblich.“

Und das zweite ist von dem bedeutenden Physiker Georg Christoph Lichtenberg – der lebte von 1742 bis 1799

„Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten“

Es grüßt Sie
Ihr Stefan Schulik

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Podcast Folge #079

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